Verfasst von: orainternational | Mai 31, 2010

ora mobilisiert Haitis Kinder

Der Tag der haitianischen Flagge ist ein wichtiger nationaler Feiertag in Haiti. Am 18. Mai marschierten viele Gruppen, vor allem Schulklassen, durch die Straßen. Auch die von ora betreuten Kinder haben sich mit Gesang und Fahnen beteiligt. Zuvor hat ora-Betreuerin Jeanite Jean-Baptiste den 169 anwesenden Kindern die Bedeutung dieses Tages erklärt. Das Blau der Flagge steht für die Freiheit, das Rot für das im Freiheitskampf vergossene Blut und das weiße Kreuz für den Glauben des Volkes. Nach dem Umzug hat ora den Kindern ein Festmahl bereitet.

Gestern feierte man in Haiti den Muttertag. Der „Dia de la madre“ war nicht nur Anlass zum Feiern und Freuen, denn viele Kinder haben ihre Mütter während des großen Erdbebens verloren.

Zurzeit steht das ora-Team in Haiti vor der Aufgabe, ein geeignetes Grundstück für den Bau der geplanten Kindertagesstätte auszuwählen. Währenddessen werden weiterhin 200 Kinder in regelmäßigen Abständen tagsüber betreut und mit einer gesunden Mahlzeit versorgt.

Verfasst von: orainternational | April 13, 2010

ora-Team behandelt kranke Kinder in den Bergen

In der letzten Woche konnten wir wertvolle und dringend benötigte Medikamente aus der zweiten Containerlieferung von Deutschland an die Klinik in Seguin verteilen. Das kleine Krankenhaus in den Bergen von Jacmel war nur bedingt funktionsfähig, weil es hauptsächlich an Medikamenten mangelte. Wir hatten nicht alles vorrätig, was dort benötigt wurde, aber wir konnten große Mengen an Antibiotikum, Penicillin und Milchzucker liefern. Das Ärzteteam war überaus dankbar und erfreut.

Des Weiteren haben wir einen medizinischen Einsatz in Seguin durchgeführt. Hier herrschte bereits vor dem Beben größte Not. Über 60 Prozent der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Haitis haben keinen Zugang zur medizinischen Grundversorgung. Heute wird aufgrund der extrem schwierigen hygienischen Verhältnisse eine große Anzahl von Hauterkrankungen hauptsächlich durch das schmutzige Wasser hervorgerufen. Die meisten der Kinder von Seguin leiden an einer eiternden Pilzerkrankung der Kopfhaut. Das ora-Team hat unter Anleitung von fachmedizinischem Personal die Haare der Kinder abrasiert und die Infektionen mit einer Antibiotika-Salbe behandelt.

Verfasst von: orainternational | April 5, 2010

Ausflug unterbricht Alltag

Auch knapp drei Monate nach dem verheerenden Beben leiden die meisten der 72 Waisenkinder im vom ora unterstützten Heim in Jacmel unter posttraumatischen Ängsten, die sie nur langsam überwinden. Daher hat die Waisenhausleitung für sie einen besonderen Ausflugstag geplant. In einem nahe gelegenen Fluss schwimmen, spielen, singen und ein besonderes Essen haben den Kindern eine große Freude bereitet und ihren Alltag auf schöne Weise unterbrochen. Des Öfteren treffen sich die Kinder im Waisenhausgebäude zum Spielen, Lesen und Essen. Sie haben aber noch nicht den Mut, im Haus zu übernachten. Zum Schlafen legen sie sich in die Zelte im Vorgarten. Zurzeit ist es sehr windig, aber nicht regnerisch. Das kann sich aber schnell ändern. Die nächste große Herausforderung der gebeutelten Bevölkerung ist die bevorstehende Regen- und Hurrikan-Zeit von Mitte April bis Mai.

Verfasst von: orainternational | März 26, 2010

Back to school

Unter Zeltplanen hat in der vergangenen Woche für 150 Kinder das Schulleben wieder begonnen. Die Waisenhausleitung des von ora unterstützten Waisenhauses hat für dieses Vorhaben viele Lehrer mobilisieren können. Da die meisten Schulgebäude eingestürzt sind, ist völlig unklar, wann der Unterricht in neu errichteten Gebäuden überhaupt wieder aufgenommen werden kann. So lange wollen und können die Kinder nicht warten, denn es geht um ihre Zukunft. Schließlich sind die Kinder die Hoffnungsträger ihres Landes.

Verfasst von: orainternational | März 18, 2010

Der unermüdliche Einsatz der Ellen Louis

Vor wenigen Tagen sind Matthias Floreck und Kevin Black zurückgekehrt von ihrem Einsatz in Haiti. „Obwohl wir nicht länger als zwei Wochen dort waren, hat es doch einige Tage gedauert, bis die Erlebnisse im Erdbebengebiet verarbeitet waren,“ sagen sie. Und: „Es ist uns ein Rätsel, wie Ellen das alles schafft …“

Gemeint ist Ellen Louis, Leiterin der ora-Projekte in der Stadt Jacmel und dort seit dem Beben am 12. Januar unermüdlich im Einsatz. Nicht nur, dass sie sich während des Aufenthalts des deutschen ora-Teams keine Auszeit gegönnt hat. Sie hat bis heute nicht inne gehalten – aktuell hilft sie in den unzugänglichen Bergregionen unweit von Jacmel. Und auch in der Stadt selbst verteilt das Team um die junge Kanadierin weiterhin Hilfsgüter. Vor wenigen Tagen konnten sie der Direktorin des Krankenhauses in Lavellee helfen:

„Ein Freund von dort hat mir erzählt wie sehr das Krankenhaus St. Joseph Medikamente, Verbandsmaterial und Hilfsgüter braucht,“ berichtet Ellen Louis. „Lavellee liegt zwar nicht weit von Jacmel entfernt, ist aber dennoch recht abgeschieden und wird daher nicht ausreichend versorgt. Also trafen wir uns mit der Direktorin des Krankenhauses. Sie kam mit einem Wagen und wir füllten ihn mit so vielen Hilfsgütern wie eben möglich: OP-Handschuhe, Tabletten gegen Malaria, Seife, Verbandsmaterial und vor allem gesunde Lebensmittel. Sie war überglücklich und sehr dankbar. Endlich kann sie ihre Patienten gut versorgen.“

ora hatte all diese Hilfsgüter mit einem Container ins Land gebracht. Der Transport dauert lange und war beschwerlich. Doch erst der unermüdliche Einsatz von Ellen Louis und ihren zahlreichen Helfern bringt die Hilfsgüter zu den Menschen. „Es ist uns ein Rätsel, wie Ellen das alles schafft,“ sagen Kevin Black und Matthias Floreck. Und: „Hoffentlich weiß sie, wie wichtig ihre Arbeit ist!“

Verfasst von: orainternational | März 8, 2010

Letzter Tag in Haiti

Nach zwei Wochen Hilfseinsatz kehren Matthias Floreck und Kevin Black heute nach Deutschland zurück. Sie berichten:

„Kurz vor unserer Heimkehr haben wir die Wasser-Aufbereitungsanlage installiert. Sie befindet sich zurzeit auf dem Gelände des ora-Gebäudes in Jacmel und hat einen Wert von 20.000 Euro. 3.000 bis 5.000 Liter Trinkwasser können pro Stunde produziert werden. Zudem stellt das Gerät ein Desinfektionsmittel her, das in dem nahe gelegenen St. Michel-Krankenhaus gebraucht wird. Wasser ist ein großes Problem in Jacmel. Wir sind froh, diesem begegnen zu können.

Die Menschen hier in Haiti schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Wir verlassen das Land mit gemischten Gefühlen. Zum einen sehen wir die riesige Zerstörung, die Fassungs- und Hilflosigkeit der Menschen, die nichts mehr besitzen und gerade so überleben. Zum anderen haben wir unser Ziel erreicht, mit dem das Leid hunderter Menschen gelindert werden kann. Wir haben

  • einen Container mit Hilfsgütern ans Ziel gebracht
  • einige der Güter bereits verteilt
  • die Wasser-Aufbereitungsanlage installiert
  • das Wiederaufbau-Projekt, eine Kindertagesstätte, gestartet

Die Menschen sind uns ans Herz gewachsen. Wir sind froh, dass wir hier waren – noch besser ist, dass ora international hier bleibt. Ein zweiter Hilfsgütercontainer mit Medizin und Lebensmitteln im Wert von 117.000 Euro ist gerade auf dem Seeweg hier her. Er wird Mitte März erwartet.“

Mit der HNA hat der ora-Geschäftsführer per Telefon ein Interview geführt, das Sie hier lesen können.


Verfasst von: orainternational | März 4, 2010

ora-Kindertagesstätte in Vorplanung

Men anpil chay pa lou – viele Hände erleichtern die Last. (Ein haitianisches Sprichwort).

Matthias Floreck und Kevin Black sind nach abgeschnittener Internetverbindung zwischendurch wieder online. Sie berichten:

„Wir bereiten zurzeit die Verteilung der Hilfsgüter aus der Containersendung von Deutschland vor. Das sind Güter im Wert von 120.000 Euro. Parallel dazu haben wir begonnen, ein neues ora-Projekt zu errichten: Eine Kindertagesstätte für zunächst 175 verarmte Kinder aus Jacmel. Zurzeit nehmen wir Kontakt mit den Familien auf, analysieren Bedürfnisse und Nöte. Und die sind enorm.

Bereits vor dem Beben lebten 70 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. In dem Tageszentrum wollen wir die Ernährung, medizinische Versorgung und die Bildung der Kinder garantieren. Nun gilt es, die Versorgungskette einzurichten und Kontakte herzustellen.

Unser Ziel ist es, das Leben dieser Kinder innerhalb von zwei Jahren zu verändern: von unterernährten und bedürftigen Kindern hin zu gesunden, gut ernährten und lernfähigen Kindern. Wir stehen am Anfang eines guten Weges. Und wir brauchen Paten und Freunde, die mit uns gehen.“


Verfasst von: orainternational | März 1, 2010

Heimatlose erneut schutzlos

Wolkenbruchartigen Regen und starke Windböen gab es gestern nicht nur in Europa, sondern auch in Haiti. Von den 7.000 Menschen, die hier in Jacmel in Zelten leben, haben viele erneut ihr provisorisches Zuhause verloren. Denn einige unter ihnen haben Zelte aus Bettlaken und Stöcken errichtet, die dem Regen natürlich nicht standhielten.

Zelte in allen Größen und Formen füllen die Landschaft. Sie bieten nur wenig Schutz vor der tropischen Hitze mit 35 Grad am Tag und dem Regen und Wind, der am Abend vorherrscht. Zahlreiche Menschen campieren direkt vor ihren zerstörten Häusern und Wohnungen, unmittelbar an der Hauptstraße. Es ist schwer für sie, ein anderes Blickfeld zu bekommen, wenn das Zerstörte stets vor Augen ist.

Matthias Floreck und Kevin Black berichten:

Zurzeit besteht unsere Aufgabe darin, die logistischen Vorbereitungen für den Wiederaufbau zu treffen, der vor allem Kinder in das Zentrum unserer Hilfe rückt. Dazu bedarf es einer genauen Analyse der Situation vor Ort, damit die Hilfe nicht doppelt erfolgt oder ein Bedarf übersehen wird.

Verfasst von: orainternational | Februar 26, 2010

Keine leichte Aufgabe

Gestern sind Matthias Floreck und Kevin Black aus Deutschland in Haiti gelandet. Der ora-Geschäftsführer und der Projektkoordinator berichten von ihrem ersten Eindruck: „Es ist heiß und stickig. Die Zerstörung wirkt gewaltig und man spürt, dass die Menschen mehr als je zuvor leiden. Vor allem, wenn nachts immer noch so viele Menschen auf der Straße schlafen. Es ist überall viel Staub und Schmutz zu sehen. Doch am Tag lenkt der Alltag die Menschen von drohender Verzweiflung ab.“

In den drei von ora unterstützten Heimen geht es allen Kindern gut, außer drei Mädchen, die an einer Hautinfektion leiden. Wir sind dankbar, dass ein Arzt aus Sri Lanka die Kinder behandelt. Sie schlafen immer noch draußen in Zelten, so wie es viele andere Menschen in der Stadt auch tun.

Unsere Wiederaufbauhilfe ist keine Aufgabe, die leicht gelöst werden kann. Wir sind weiter auf Unterstützung angewiesen. Und diese ist nicht nur wichtig. Sie ist zukunftsweisend und sie baut Menschen auch innerlich wieder auf.

Verfasst von: orainternational | Februar 23, 2010

Arm verloren – Leben gewonnen

Claudette Gedeon sitzt zusammengekauert auf ihrem Bett im Krankenhaus St. Michel in Jacmel. Sie ist eine der Patienten im „Zelt der Amputierten“. Die ältere Frau wirkt sehr schwach, doch sie möchte uns von dem erzählen, was geschehen ist:

„Ich saß auf der Veranda unseres Hauses. Als die Erde bebte, fiel das Betondach auf mich. Mein Arm war unter schweren Eisenstangen eingeklemmt. Mit starken Schmerzen lag ich lange unter dem Schutt, bis mein Sohn mit Werkzeug kam und das Eisen weg schnitt. Er zog mich aus dem Geröll und brachte mich in das Krankenhaus, wo ich sofort operiert wurde. Als ich aus der Narkose aufwachte, fehlte mir mein Arm.“

Wie sie sich danach fühlte und ob sie mit ihrem Schicksal haderte, wollten wir wissen. Claudette: „Nein, keineswegs haderte ich. Eher bin ich dankbar, denn ich lebe. Noch in derselben Nacht betete ich zu Gott und vertraute ihm mein Leben an. Ich glaube, dass dieses Erdbeben den Menschen die Chance gibt, sich zu verändern.“

Wir sind berührt von der Einstellung dieser Frau, die das Erdbeben für immer verändert hat. Und die das Gute in all dem Schlechten sieht.

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